Im Jahr 2005 wurde die Entwicklerin Kim Swift zusammen mit den anderen Erstellern des Studienprojekts Narbacular Drop nach einer Präsentation des Spiels bei Valve kurzerhand von Gabe Newell eingestellt. Dort war sie die Projektleiterin des späteren Überraschungshit Portal, 2009 schloss sie sich dem Left 4 Dead 2-Team an. Ein Jahr später verließ sie Valve überraschend und wechselte zu Airtight Games, um an dem Puzzlespiel Quantum Conundrum zu arbeiten, das im Sommer erscheinen soll. Nun sorgt ein Interview mit der Spieleseite Eurogamer.net für Aufregung, in dem sie sich auch zu ihrem ehemaligen Arbeitgeber äußert. Konkret geht es um die
unkonventionelle Firmenphilosophie und Struktur. Darauf angesprochen sagte Kim Swift, dass es sehr wohl ein Management bei Valve gibt.
Zitat: Original von Kim Swift Es gibt einen Vorstand, es gibt Gabe Newell. Diese Leute an der Spitze des Unternehmens haben sehr wohl Vorstellungen wie die Dinge laufen sollen. Man kann entscheiden an welchem Projekt man arbeiten möchte, aber es gibt definitiv Leute hinter den Kulissen, die Entscheidungen für das Unternehmen treffen. Für mich ist das ganz normal. Wenn es ein Unternehmen wäre, wo es überhaupt keine Struktur geben würde, würden Dinge aus dem Ruder laufen.
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Während andere Seiten diese Aussagen zitieren, als wäre Valve bei einer Lüge ertappt worden, reagiert Kim Swift sauer auf den Eurogamer-Artikel. "Ich liebe es, dass ein 40-minütiges Interview auf zwei Kommentare reduziert wird" und "Die Formulierung des Artikels ist so extrem negativ, als ob man ein Drama implizieren möchte, wo keines existiert", postet Swift über ihren Twitter-Kanal. Und weiter: "Kann ich einfach zu Protokoll geben, dass Valve eine großartige Firma ist und muss es hier wirklich irgendeine dramatische Story geben? Wünschte ich würde meine 40 Minuten zurück bekommen."
Tatsächlich widerspricht Kim Swift, abgesehen von der von ihr verwendeten Bezeichnung Manager, gar nicht dem
Handbuch oder den sonstigen Aussagen von Valve zu diesem Thema. Es wurde nie behauptet, dass es niemanden gibt, der sich um das Wohl des Unternehmens kümmert oder administrative Aufgaben durchführt. Der springende Punkt war, dass es keine Manager gibt, die anderen Leuten vorgeben, was diese machen sollen und das wird von Kim Swift mit der Aussage, dass sich jeder Mitarbeiter aussuchen kann woran er arbeiten möchte, ja auch bestätigt.
Auch der Prozess, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt eines Projekts besonders erfahrene Valve-Mitarbeiter wie Robin Walker und Erik Johnson einen kritischen Blick darauf werfen, wurde von Valve einmal beschrieben. Auch hier ist allerdings der wesentliche Faktor, dass diese Feedback geben und nicht die Authorität haben, über die Köpfe der anderen hinweg Änderungen durchzusetzen. Entsprechend ist auch hier der Ausdruck Vorstand oder Manager nicht wirklich zutreffend.