Nachdem Steamworks Anfang 2008 vorgestellt wurde, griffen seit Frühling 2009 auch große Titel wie Dawn of War 2 oder Empire: Total War darauf zurück. Doch erst als sich im Herbst desselben Jahres abzeichnete, dass das heiß erwartete Call of Duty: MW 2 Steamworks verwenden und somit fest mit Steam verbunden sein wird, gab es einen Aufschrei bei den Konkurrenzanbieter bei der digitalen Distribution. Vor allem der größte von ihnen, Direct2Drive, machte seinem Ärger Luft und begann mit den Boykott von Steamworks-Titeln. Die beiden kleineren Shops GamersGate und Impulse schlossen sich an.
Das Ziel: Publisher dazu zu bringen, bei künftigen Titeln auf Steamworks zu verzichten. Doch dazu kam es nicht, im Gegenteil, immer mehr Spiele verwendeten es. Das zum Medienmogul Rupert Murdoch gehörende Direct2Drive war dann auch wieder der erste Mitbewerber, der nicht mehr länger
zusehen wollte, wie immer mehr Umsatz zu Valve abwanderte, also genau das Gegenteil bezweckt wurde von dem, was man sich erhofft hatte. Etwas später
folgte auch GamersGate.
Und Impulse? Stardock-CEO Brad Wardell war nicht irgendein Konkurrent von Valve, immer wieder äußerte er sich öffentlich über Steam und gab sogar Interviews die sich mehr um das Produkt von Valve als die eigenen drehten. Dabei nahm er es auch mit der Wahrheit nicht immer sehr genau. Wenig überraschend also, dass sich Impulse weiterhin weigerte, Spiele zu verkaufen, die Steam benötigen. Doch vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass die Plattform an GameStop verkauft wird und offenbar gibt es bereits erste Änderungen in der Firmenpolitik. Seit kurzem ist der Steamworks-Titel Magicka auf Impulse erhältlich, laut einem Mitarbeiter sollen in nächster Zeit auch noch andere an Steam gebundene Spiele hinzugefügt werden.
Somit bleibt noch Microsoft, das sich weigert, Steamworks-Games im eigenen Games for Windows-Shop anzubieten. Allerdings ist auch hier ein Meinungsumschwung nicht ausgeschlossen, siehe
die Annäherung mit Fable 3. Valve hat der ganzen Sache übrigens nie besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt, zumindest offiziell. Auf das Thema
angesprochen, sagte Steam-Direktor Jason Holtman nur, dass das Sache der Mitbewerber sei und man sich nicht einmischen würde: "Wenn du ein gutes Portal hast und gut darin bist etwas zu verkaufen, dann gibt es keinen Grund dass du es nicht auch tun solltest."