Mittlerweile kann auf der Valve-Website die komplette Präsentation von Mike Ambinder als PDF-Datei runtergeladen werden. Darin enthalten sind auch zahlreiche Grafiken, eine davon zeigt etwa wie sich das Stresslevel eines Spielers in Left 4 Dead 2 verändert, sobald Boss-Zombies zu sehen sind beziehungsweise bereits die Musik davon gehört wird.
Update:
Offenbar war auch ein Redakteur der Website heise.de bei der Präsentation anwesend. Auf der Website findet ihr einen kompletten Artikel zu diesem Thema auf Deutsch. Zu sehen ist dort auch ein Foto von der Bandage zur Messung des Stresslevel.
Original-Meldung vom 04.03.2010:
Bereits mehrmals haben wir darüber berichtet, dass Valve starkes Interesse an biometrischen Daten während der Entwicklung von Spielen hat. Gab es bisher immer nur Aussagen in Interviews dazu, gewährte die Spieleschmiede auf der GDC (Game Developers Conference) in San Francisco erstmals Einblicke in die Verfahren die es verwendet. Experimentalpsychologe (eine derartige Position gibt es wohl nicht in jedem Entwicklungsstudio) Mike Ambinder hielt dazu einen Vortrag mit dem schlichten Namen "Biofeedback in Gameplay".
So ist es von großer Relevanz für die Designer zu wissen, wohin ein Spieler genau blickt. Dafür habe man sich eine 10.000 US-Dollar teure Eye-Tracking-Anlage gekauft, die das ermöglicht. Stellt man dabei etwa fest, dass die allermeisten Playtester nicht an eine bestimmte Stelle blicken, obwohl diese für das Spiel relevant ist, könnte man das Level entsprechend umgestalten. Im unten angeführten Video sieht man ein anderes Anwendungsgebiet dieser Technik, dabei steuert der Spieler das Fadenkreuz direkt mit seinen Augen.
Doch es ist nicht nur wichtig zu wissen wohin der Spieler blickt, sondern auch wie er sich fühlt. Dafür hat Valve einen Handschuh entwickelt (Experimente mit einer Maus schlugen fehl), der den elektrischen Widerstand der Haut misst und somit das Stresslevel des Nutzers ermitteln kann. Die Kosten dafür betragen gerade mal zehn US-Dollar, ein solches Produkt wäre also auch für den Endverbraucher interessant. Doch wozu das alles?
In einem Video sieht man jemanden Left 4 Dead 2 spielen, gleichzeitig wird in die rechte obere Ecke sein Stresslevel eingeblendet. Je nachdem was im Spiel gerade abläuft, steigt oder fällt dieser. Man habe daraufhin den AI-Director so angepasst, dass er die biometrischen Daten berücksichtigt. Das Ergebnis: Playtester haben das Erlebnis im Schnitt als doppelt so unterhaltsam bewertet als normalerweise.
Daraus ergeben sich auch neue Gameplay-Möglichkeiten: Im Singleplayer könnte ein NPC direkt darauf eingehen und den Spieler etwa fragen, warum er gerade so traurig ist. Im Multiplayer könnte man diese Information etwa dem Spieler und seinen Mitspielern selbst zur Verfügung stellen. Allein zu wissen, dass sein Gegner gerade aufgeregt ist, "könnte interessant sein". Das System wurde auch bereits mit Dota 2 getestet. Mike Ambinder: "Spieler lieben es wenn sie etwas tun was ihre Gegner büßen lässt." Im Anschluss gibt es noch das oben erwähnte Video mit der Steuerung per Augen, darunter haben wir auch noch eine Umfrage für euch. Den Original-Artikel findet ihr bei den Links.
Umfrage:
Was hältst du davon im Multiplayer dein eigenes Stresslevel zu offenbaren und das der anderen Spieler zu sehen?
Hmm, hätte aber eherlust darauf das die Maus alleine das registiert und nicht nochn Handschuh anzuziehen...und könnte mir vorstellen das man ggf auch einfach nachträglich vllt irgend ne Folie mit Sensoren auf die Oberfläche kleben kann...Frag mich warum das nicht funktioniert hat.
Siehe Artikel (und kurz auch in der News angesprochen): Das mit der Maus schlug fehl, da bei jeder Bewegung Störungen hinzukamen die das Ergebnis verfälschten.
Siehe Artikel (und kurz auch in der News angesprochen): Das mit der Maus schlug fehl, da bei jeder Bewegung Störungen hinzukamen die das Ergebnis verfälschten.
So wie ich den Artikel verstanden habe, ging es bei der Mausmessung des Pulses schief, nicht beim Stresslevel. Zwei Kontakte auf der Maus oben drauf, die man ja sowieso permanent haelt, wuerde sicherlich funktionieren und waere - kurz - awesome
Finde die Stressgeschichte eher unspannend. Aber Spiele mti den Augen zu steuern... nice. Werden sie bestimmt auch irgendwann ne preiswerte Eyecam erfinden. Besonders fein finde ich im Video, dass man mit der Maus weiter den Körper und das Sichtfeld steuert und die Augen nur zum zielen benutzt - wer sonst wahrscheinlich nen ziemlich stressiger Bildersalat.
Das mit dem Augentracking gabs es schon einmal vor ein paar Jahren für Spiegelreflexkameras von Canon. Da konnte man auf das Motiv blicken und der Fokus wusste worauf er scharf stellen sollte.
Die Technik ging sang und klanglos unter. Keine Ahnung warum.
Eye Tracking soll ja inzwischen viel einfacher per Kameras möglich sein.
Ich fänds interessant weiterhin mit Maus zu zielen, mit Tastatur zu laufen und sich mit Eye-Tracker nur umzusehen.. Wenn Zielen und Umsehen beides per Auge laufen würde, wär das Spiel glaub ich zu einfach..
Ich möchte nicht, dass der Gegenspieler mein Stress-Level im Spiel (speziell im 1 gegen 1) sehen kann..
Ich glaub das würd mich beim spielen nur noch weiter unter Druck setzen und belasten.. am Ende hätte ich sicher keine Lust mehr sowas zu spielen, weil es zu stressig werden würde.. Sich permanent zu konzentrieren ist schon ansprechend und fordernd genug für mich..
Ist zwar interessant, aber fänd' ich dann doch nicht so toll. Ich möchte mich nicht beim Spielen plötzlich selbst als Sadisten wiedererkennen, der Spaß daran hat, wenn mein Gegenspieler, der irgendwo auf der Welt am PC sitzt, "leidet".
Das mit Singleplayer und NPC anpassen find ich genial .
Das mit dem Auge umsehen finde ich schlecht und dass die gegner den Stresslevel sehen auch schwachsinnig. Aber schon wahnsinn was heutzutage alles möglich ist. Wir sind nicht weit entfernt von dem Film Gamer
Angepasste Gesichtsausdrücke der Spielermodelle jenach Stresslevel wär doch mal interessant... Aber als schwebende balkenförmige Anzeige über dem Kopf ist es eher doof
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