Ein interessantes Interview führte die Website
GamesIndustry.biz mit den Valve-Mitarbeitern Doug Lombardi und Erik Johnson. Darin wirft Doug Lombardi unter anderem Sony und Microsoft vor, den PC als Spieleplattform tot zu reden. Auch erzählt Doug Lombardi wie es zu Steam kam und enthüllt, dass sie es eigentlich gar nicht wollten.
So plante Valve lediglich eine Auto-Update-Funktion für ihre Spiele. Doch während sie daran arbeiteten kam ihnen die Idee, dass man so ja auch Spiele verkaufen könnte, sie sind in die ganze Sache reingestolpert. Doch selbst durchziehen wollten sie es nicht, das war ihnen eine Nummer zu groß. Also gingen sie zu Amazon, zu Yahoo, ja sogar zu Cisco und fragten nach ob sie denn so ein System planen oder bereits entwickeln - doch die Antwort war immer die selbe: "Nein, vielleicht irgendwann mal in der Zukunft".
Zitat: We went and met with Yahoo and Amazon and everybody else that we thought should have been making this, we even went to Cisco and said do you know of anybody else who's making this because we don't want to do it, it sounds really, really hard. And everyone was like ‘no, no maybe in the future', and we were like, ‘we're going to need this now, the future's too far away.'"
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Doch die Zukunft war Valve zu weit entfernt, also machten sie es selbst. Der Erfolg gibt ihnen recht, doch ist Valve trotzdem der Meinung, dass auch der Retail-Markt noch lange Zeit wichtig bleiben wird. Viele wollen ihre Spiele einfach im Laden kaufen, selbst wenn sie die Daten über Steam bereits runtergeladen haben, solange das die Kunden wollen, so lange gibt es die Spiele auch Retail.
Zwiespältig betrachtet Valve die "Games for Windows" Kampagne von Microsoft. So fürchtet Lombardi, dass das hauptsächlich eine PR-Aktion für Windows Vista ist und in 1-2 Jahren dieses eigene Label für PC-Spiele aufgegeben wird. Denn Microsoft aber auch Sony betreiben laut Lombardi gleichzeitig auch eine Kampagne gegen den PC als Spieleplattform, so wird versucht mit zurückgehenden Umsatz bei PC-Spielen zu argumentieren und die Entwickler auf die Konsolen zu locken.
Zitat: What was behind the decision to experiment with the much-discussed, seldom-tried episodic content? Lombardi sighs. "Five years and over $40 million to make Half-Life 2 just seemed like..."
"...a total pain in the butt," Johnson chips in.
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Doch Spiele wie World of Warcraft oder auch Valve mit Steam machen viel Geld was nicht bei diesen Zahlen aufscheint. Und wenn man alleine den Umsatz von World of Warcraft 2006 mit dem Umsatz der Xbox360 im Jahr 2006 vergleicht, dann würde man alles andere als zum Schluss kommen, dass der PC-Markt tot sei. Valve versteht sich deshalb als standhafter Verteidiger des PCs.