Half-Life: Alyx ist in aller Munde und scheint sowohl Kritikern als auch Spielern gut aufgenommen worden zu sein. Mit 92 Punkten auf Metacritic, 10/10 Punkten auf IGN auf einer Nutzerwertung von 97% auf Steam scheint Valve das geglückt zu sein, was viele unmöglich hielten. Dennoch hält sich die Begeisterung bei vor allem einer Gruppe in Grenzen: Die Spieler ohne VR-Hardware. Dennoch gibt es auch abseits von Valve Projekte im Half-Life-Universum, welche keine spezielle Hardware benötigen. Zwei davon beleuchten wir einmal in dieser News für euch.
Half-Life 1 in der Source-Engine: Was Valve mit
Half-Life: Source damals versucht hat, bleibt vielen auch heute noch ein Rätsel. Abgesehen von besseren Wassereffekten und ein paar aufgehübschten Texturen, war HL:S für viele eine Enttäuschung. So enttäuschend, dass sich im Jahre 2005 ein Team von Entwicklern zusammengetan hat um Half-Life wirklich in der Source-Engine erstrahlen zu lassen. Anfänglich bekannt als Mod unter dem Namen Black Mesa: Source ist Black Mesa nun als vollwertiger Titel
auf Steam verfügbar. Nach jahrelanger Entwicklung und einem Release in mehreren Schritten (so fehlten in den ersten Versionen noch alle Level in Xen), ist Black Mesa für rund 18€ erhältlich. Auch die Reviews können sich sehen lassen: 95% aller Spieler hinterließen eine positive Kritik auf Steam. Für alle, die Half-Life in einem modernen Gewand spielen wollen, ist daher Black Mesa die richtige Adresse.
Einen etwas anderen Weg beschreitet hingegen das Team hinter
Project Borealis, welches mit ihrem Spiel eine komplett neue Geschichte erzählt. Das 2017 veröffentlichte
Epistle 3 von Half-Life-Writer Mark Laidlaw stellte für viele Fans die traurige Bestätigung dar, dass es ein Half-Life 3 oder Episode Three, welches die Story rund um Gordon, Alyx und die Combine zum Abschluss bringen sollte, niemals geben wird. Als Reaktion auf diese Nachrichten fingen allerdings viele Modder an, ein eigenes Ende der Reihe umzusetzen. Viele Fanprojekte sind seither gestartet und auch wieder begraben worden, Project Borealis hingegen liefert fast monatlich neues, spannendes Material aus der Entwicklung.
Das Team setzt im Gegensatz zu Black Mesa oder anderen Mods nicht auf die Source-Engine, sondern programmiert alles von Grund auf neu in der Unreal Engine 4. Dies ermöglicht dem Team besonders auf grafische Opulenz zu setzen, entschleunigt allerdings die Entwicklung, da jegliche Mechaniken komplett neu umgesetzt werden müssen. Project Borealis stellt für viele Spieler daher die Fortsetzung und damit Abschluss der Serie dar, auf welches viele auch noch heute vergeblich warten. Neben
Concept Art und Screenshots ist auch ein
wissenschaftliches Paper über die Physiksimulation des Spiels zu finden. Da das Spiel allerdings komplett auf freiwilliger Basis entwickelt wird und es auch aktuell keine Pläne gibt, es später zu verkaufen, bleibt abzusehen, wie es um die Zukunft von Project Borealis bestellt ist. Falls ihr Spaß an Entwicklung habt: Das Team ist immer auf der
Suche nach helfenden Händen.