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Vive - wie ich lernte, VR zu lieben

09.08.2015 | 21:56 Uhr
Es ist nicht ganz einfach, sich auf etwas zu freuen, das man nicht kennt und dem man zunächst fast schon ablehnend-skeptisch gegenüberstand. Daher war es mir als VR-Neuling nicht allzu wichtig, dass ich auf der diesjährigen gamescom eine Vive ausprobieren kann - wie toll kann diese virtuelle Realität denn schon sein? Da ich bisher mit dem Thema abseits der Berichterstattung auf dem Half-Life Portal nicht viel zu tun hatte, habe ich mir diesbezüglich auch keine besondere Meinung bilden können.

Meine persönliche VR-Vorerfahrung beschränkte sich bis zur gamescom 2015 lediglich auf Hörensagen und ein Experiment mit Google Cardboard. Das war zwar alles ganz nett und so, aber eben auch keine bahnbrechende Erfahrung. Darum war ich dieses Jahr ohne besondere Erwartungen zur gamescom gereist, zumal ja bis auf Chet Faliszek niemand von Valve anwesend war.

Die Hoffnung, die Vive ausprobieren zu können, war trotz unseres späteren Termins für mehrere Personen (zu denen ich ursprünglich nicht zählen sollte) dahin. trecool und ich trafen in der Entertainment Area auf unseren Programmierer Mator, der schon eine ganze Weile anstand, aber trotzdem noch eine lange Schlange vor sich hatte. Eigentlich sollte ich ich zu den Testern ohnehin nicht zählen, zweitens war klar, dass ein Anstellen mit Mator dazu führen würde, dass man in Halle 10 viele Stunden warten müsste. Das Problem: Eigentlich waren für diesen Tag und die 6 Räume ausschließlich angemeldete Besucher vorgesehen. Das hält einen echten HLP-Programmierer aber nun einmal nicht davon ab, sich geduldig in in die Liste hoffnungsvoller Abenteurer einzureihen, die bei Nichterscheinen eines Testers mit Termin ausprobieren durften.

So durfte ich mich dann zusammen mit Mator nach sehr langer Warterei von etwa vier Stunden (zwischendurch habe ich von der gamescom anders als er aber noch etwas gesehen) in einen der abgedunkelten Räume, um Fotos von ihm machen zu dürfen. Da es in den düsteren Kabinen notwendig war, einen Blitz einzusetzen, musste ich mit dem Operator der Vive erst einmal feststellen, dass zu viele Blitze wohl das Trackingsystem Lighthouse durcheinander bringen. Auch wenn ich mich auf die Fotos fokussierte, so merkte ich doch gleich, was für ein Erlebnis es für Mator gewesen sein muss: Er fand sich sofort in der virtuellen Welt zurecht, wirkte sehr begeistert und machte mich richtig neidisch! Am Ende der Präsentation hatte sogar der Operator Mitleid mit mir, aber mich einfach einzuschleusen war nun mal auf Grund der riesigen Schlange nicht möglich.

Nun ergab es sich letztendlich so, dass man für das restliche HLP-Team (trecool, Dienstbier, pyth und meine Wenigkeit) einen Termin für Vive-Vorführungen in der Business Area einschieben konnte. Sehr zu meiner Freude wurden wir, als die Gruppe komplett war, als „Die vier Tester“ begrüßt – eigentlich war ich ja nur der Fotos wegen hergekommen. Einer der interessantesten Aspekte für mich war neben dem Erlebnis selbst nun, wie die Vive sich mit meiner Brille tragen lassen würde. Nach und nach wurden wir abgeholt und auch ich durfte mich in einen mir vorher schon bekannten Demoraum einfinden.

Da war die Vive nun also zum zweiten Mal an diesem Tag und wartete auf dem Boden, doch diesmal für mich! Die Vorfreude war dementsprechend groß. Auf die Frage, wie das denn mit meiner Brille sei, meinte der Operator nur, dass das keine Probleme verursachen sollte. In der Tat war es dann ein bisschen so, als würde man eine Skimaske überziehen, ohne vorher die Brille abzunehmen. Meine Sehhilfe ist nicht besonders groß und breit, dennoch spürte ich beim Aufsetzen der Vive, dass die Polsterung den Rahmen berührte. Sicherlich ist es Übungssache, aber ich denke, dass sehr ausladende Brillen mit dickem Rand eher dafür sorgen werden, dass man sich nicht wohlfühlt. Auf die Nachfrage, ob es verschiedene Polster für Brillenträger geben würde, konnte man mir leider keine Antwort geben.

Nun aber zum VR-Erlebnis selbst. Zunächst fand ich mich in einem Raum vor, der so ähnlich auch in Google Cardboard zu finden ist. Tafeln umgeben mich, sodass ich rein theroretisch selbst Demos und Programme auswählen kann. Diesen Teil erledigt allerdings der Operator für mich. So werde ich zunächst in eine „Zwischenwelt“ teleportiert, wo ich zuerst einmal die Controller ausprobieren kann. Es ist fast ein bisschen gruselig: Da sind nun auf einmal die Controller, die ich in der Hand halte, aber sie sind strahlend weiß und stilisiert, obwohl sie sich exakt so verhalten wie in der Realität, ohne aber von meinen Händen verdeckt zu werden. Ich kann Luftballons erzeugen und sie wegstupsen, ihnen hinterherlaufen und nochmal draufhauen… es ist wahnsinnig spaßig, mit etwas zu spielen, das es gar nicht gibt.

Dann darf ich in Job Simulator erst einmal kochen. Das macht Spaß! Man bekommt von einem freundlichen Roboter die einzelnen Bestandteile eines Sandwichs präsentiert und sucht diese dann zusammen. Dass die Eier im Kühlschrank stecken, teilt mir der Operator mit, dass sie einem Grobmotoriker wie mir dann herunterfallen können und auf dem Boden zerbrechen können wiederum nicht. Hoffentlich hat die Lebensmittelbehörde weggesehen, als ich ein praktischerweise gleich einsatzbereites Ei dann aufhebe und auf das Sandwich platziere. Insgesamt eine hübsche Demo, die allerdings nichts im Vergleich zu The Blue war.

Auf einmal bin ich unter Wasser auf dem Deck eines versunkenen Schiffes, darf kleine Fische wegstupsen und mich über die Reling beugen, um hinab in die Tiefe zu blicken, bis sich ein riesiger Blauwal nähert. Immer näher kommt er, ich bereite mich fast schon darauf vor, mit seinem Flipper eine gewischt zu bekommen, aber durch eine leichte Drehung wird dann der Fokus auf sein neugieriges Auge gelegt. Man traut sich fast nicht, den Wal anzustupsen, so gewaltig wirkt er und so klein fühle ich mich. Dann schwimmt der Riesensäuger weiter, ich darf mich nochmal kurz auf dem Schiff umsehen und diese Demo ist zu Ende.

Zuletzt durfte ich Tilt Brush ausprobieren. Das war, obwohl vergleichsweise grafisch wenig anspruchsvoll mit eine der spaßigsten Demos. Man wählt einen bestimmten Pinsel aus, indem der linke Controller gedreht und mit dem rechten darauf gezeigt wird. Das geht unglaublich schnell und man muss sich überhaupt nicht einarbeiten, kann dann aber mit einfachen Strichen in verschiedenen Farben dreidimensional malen. Man kann vor- und zurückgehen, sein Werk von oben und unten bestaunen und wünscht sich, dass so etwas auch in der eigentlichen Realität möglich wäre.

Die ganze Zeit über merke ich eigentlich gar nicht, dass ich eine Sehhilfe trage, die Vive stört auch trotz ihres Gewichts nicht. Lediglich die Tatsache, dass in The Blue recht früh die Begrenzungen eingeblendet werden, die mich davor bewahren sollen, in die Wand zu rennen, schmälert das Erlebnis etwas. Da ich vorher schon vom „Fliegengittereffekt“ gelesen hatte habe ich versucht darauf zu achten, aber ich muss sagen: Ja, es gibt ihn durchaus, aber er fällt in Bewegung und in den Demos überhaupt nicht auf. Wenn man sich doch mal kurz auf Texte konzentriert, mag die „geringe“ Auflösung doch kurz stören.

Zwar kann ich mir immer noch nicht ganz vorstellen, wie man die faszinierende und präzise Technik der Vive abseits der Techdemos einsetzen kann, aber ich lasse mich sehr gerne überraschen. Insgesamt ist die Vive schon jetzt ein Erlebnis, das so flüssig und äußerst durchdacht, noch dazu einfach vollständig und „fertig“ wirkt, dass ich gar nicht darauf warten kann, mir eine nach Hause zu holen – auch wenn ich dafür mein halbes Zimmer umstellen muss.
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Jasiri
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Kommentare (1)
Kommentare im Forum Seiten (1):  [1]


# 1
ON
Ich danke vielmals für den schönen Bericht! :)
Besonders erfreulich ist irgendwie, dass ein anfangs nicht sonderlich Interessierter zu einem Vive-Fan wurde. Ich denke, das ist wirklich ein Erlebnis, das man einfach erleben muss und auch der schönste Text nicht ansatzweise an echte Virtual Reality herankommt. Da bekommt man richtig Lust. :)
Post 12.09.2015, 23:44 Uhr


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