Ja, ich muss sagen, das war schon ein starkes Stück, als ich damals - vor 6 Jahren - in das Team aufgenommen wurde. Zuvor war ich schon einige Jahre auf dem HLP herumgegeistert und merkte schließlich, dass ich auch etwas Produktives machen möchte. Ich hatte keine Vorstellung davon, was eine Redaktion so wirklich macht und wie man als Redakteur arbeitet. Ich hätte schon viel früher anfangen können zu schreiben, die Rechtschreibung und das Formulieren hatte ich nämlich drauf, doch traute ich mir nicht zu, über einen längeren Zeitraum verlässlich und regelmäßig tätig zu werden. Irgendwann überwog dann doch der Tatendrang und ich nahm eine News, in der die Redaktion Verstärkung suchte, zum Anlass, um meine Bewerbung einzureichen. Beim Gedanken an das gute Schriftstück komme ich immer noch regelmäßig ins schmunzeln. Ich hatte damals eine im Konferenzraum sitzende Runde anzugtragender Herren vor Augen, die meine Bewerbung mit skeptischem Blick nach Stärken und Schwächen durchforsten.
Stattdessen traf ich auf eine höchst aufgeschlossene und ausgesprochen produktive Gruppe von Menschen mit demselben Interessengebiet. Zwar vermochte ich den Chef-Redakteur mit seiner auf den ersten Blick leicht grummelig anmutenden Art noch nicht ganz einschätzen, doch im Laufe der Jahre sollte sich noch herausstellen, welch schlauer Kopf unter dem übergroßen Gefechtshelm steckte und heute bin ich sehr froh ihn kennengelernt zu haben. Mit den Mods fand ich schnell mein Spezialgebiet und in Tacticer den fachlichen Mentor, mit dem ich mich in den ersten Jahren primär auszutauschen pflegte. Als er sich dann zunehmend zurückzog, lag es hauptsächlich bei Fill und mir, das Erbe weiterzuführen. Wir können mit unserer Mod-Datenbank zwar heute nicht mehr die selbe Integrität wie in den ersten Jahren vorweisen, verfügen aber immer noch über eine der größten
redaktionell geführten Datenbanken und die größte in deutscher Sprache.
In meinen aktivsten Zeiten, die nun schon einige Jahre zurückliegen, verbrachte ich viele Stunden am Tag damit, zu recherchieren, zu schreiben und zu diskutieren. So entwarfen wir etwa gemeinsam ein aufwändiges und transparentes Wertungssystem für Mods und ich versuchte, die Berichterstattung über Mods und deren Entwickler auf ein neues Niveau zu heben, das sich nicht vor dem der Printmagazine verstecken musste. Natürlich entwickelten sich über die Zeit auch Verbindungen zu einigen Mod-Entwicklern und gerade von kleinen Projekten erntete man oft Dank für die Erwähnung auf unserer Seite. Meine unangefochtene Lieblingsmod wurde übrigens
Fistful of Frags, bei der ich mir einen Namen als der wohl beste Bogenschütze des Wilden Westens machte. (Zumindest gab ich mir diesen Namen! :P)
Letzten Endes hätte ich wohl kaum in ein besseres Team geraten können, denn selbiges gab mir bereitwillig den Rahmen, mich zu entfalten und zu verbessern. Es war für mich eine gewaltige Motivation, als Teil einer Gruppe auf eine Vision hinzuarbeiten. Anders als erwartet, stärkte mich meine Tätigkeit hier auch für viele andere Situationen des Lebens. Die Fähigkeiten sich gut auszudrücken, eigene Vorhaben durchzuziehen und mit Kritik umzugehen kann man immer und überall gebrauchen. Ich konnte einiges geben und durfte noch mehr nehmen, vielen Dank dafür.