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Kolumne
Valves Politikwechsel
14.07.2012 | 18:45 Uhr | von Trineas
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Seite 1
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Immer wieder mal, wenn der Valve-Chef gerade in der richtigen Stimmung ist und das Thema in einem Interview angeschnitten wird, holt Gabe Newell für ein paar Seitenhiebe auf Apple und Microsoft bzw. deren Produkte iOS und Xbox 360 aus. Das seien geschlossene Plattformen die Innovation verhindern und er mache sich deshalb große Sorgen über die Zukunft der Branche.
Etwas amüsant wirken diese Aussagen, wenn man bedenkt, dass auch Steam so eine geschlossene Plattform ist. Zugegeben, was Zertifizierungsprozesse und andere Vorgaben betrifft gibt es deutlich lockere Bestimmungen, aber offen ist trotzdem etwas anderes.
Für Gabe Newell ist das aber nicht unbedingt ein Widerspruch. Wer ihn kennt, weiß, dass er wie ein Schachspieler in seinem Kopf schon mehrere Züge im voraus geplant hat. Wenn er über Steam spricht, dann meint er nicht das heutige Steam. Er ist in seinen Gedanken schon viele Züge weiter.
Dass die Distributionsplattform eher geschlossen war und ist, ist für Valve kein Idealzustand, sondern ein notwendiges Übel, weil man eben noch nicht soweit ist. Dieses Jahr wird sich daran einiges ändern.
Nicht nur, dass man Steam auch auf der offenen Plattform schlechthin, Linux, veröffentlichen wird, man ändert auch seine Politik gegenüber den Publishingpartnern. Steam war und ist dazu gedacht den Mittelsmann zwischen Entwickler und Kunden zu entfernen, Valve wurde damit allerdings selbst zu einem.
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Ein ohne Zweifel sehr guter Mittelsmann, der seine Hausaufgaben erledigt, seine Partner nicht über den Tisch zieht und einen für alle Seiten ertragreichen Service am Laufen hält, aber nichtsdestotrotz eben jemand, der zwischen dem Kunden und dem Entwickler steht.
Ganz ohne Mittelsmann wird es wohl bei einer Plattform wie Steam nie gehen, aber zumindest möchte sich Valve so gut es geht zurückziehen und seine Türsteherfunktion aufgeben. Mit Steam Greenlight sollen direkt die potentiellen Kunden darüber entscheiden, welche Spiele auf Steam veröffentlicht werden sollen.
Auch aus dem Updateprozess zieht sich Valve zurück. Das ist nicht ganz ohne Risiko, denn obwohl einzelne Probleme natürlich ein schlechtes Licht auf den jeweiligen Entwickler werfen, können dauerhafte Unannehmlichkeiten auch den Ruf der Plattform selbst beschädigen.
Doch sich zu öffnen bedeutet eben auch Risiken einzugehen und seinen Partnern zu vertrauen. Den Kunden, die mit Trollaktionen schlechten Spielen ein grünes Licht geben könnten, Entwicklern, die mit fehlerhaften Updates Steam angreifbar machen. Das wäre zumindest eine Möglichkeit es zu sehen. So würden es vielleicht auch Microsoft und Apple sehen.
Es gibt aber auch eine andere: Man vertraut den Kunden, die im Kollektiv aus den unzähligen Indie-Titeln innovative Spieleperlen ins Rampenlicht bringen. Und man vertraut den Partnern, die ihre Spiele künftig öfters aktualisieren, damit das Erlebnis für den Spieler verbessert und so gleichzeitig auch der Wert von Steam erhöht wird. Und davon profitieren alle.
von Trineas
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