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Kolumne
Leben eines Leveldesigners
13.05.2009 | 14:55 Uhr | von nZero
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Seite 1
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Ein Leveldesigner zu sein kann ein Segen oder aber auch ein Fluch sein. Einerseits ist es schön eigene Welten zu gestalten, Welten die aus Gedanken entspringen und dann zu realen virtuellen Umgebungen werden.
Die Krönung des ganzen ist natürlich, ...
... wenn jemand die von dir kreierten Welten und Maps spielt und diese für fantastisch beurteilt, das Lob hoch hinausgeht und alle zu dir hochschauen.
... wenn 30.000 Downloads nach einem Monat gezählt werden und du dazu 800 E-Mails beantworten musst, woher du das kannst.
... wenn du die Serverliste anschmeißt und du die Map auf 43 verschiedenen Servern findest.
... wenn man als Macher der Map auf einen Server geht und den Spielern auf dem Server geheime Easter Eggs zeigst.
... wenn Portalseiten, Zeitschriten und Magazine über das gelungene Design schreiben und den Leveldesigner als virtuellen Picasso loben.
... wenn unter den News 500 Kommentare stehen und darin der Erfolg der Map nochmal unterstrichen wird.
Aber bleiben wir mal ehrlich, wir heißen nicht Hessi.
Die Kehrseite als Leveldesigner ist im Alltag manchmal nervend.
Die Welt scheint nicht mehr so wie sie eigentlich sein sollte. Alles hat einen Grund und ist gut so, sieht perfekt aus oder kann besser sein. Gerade in den Situationen in denen man in Gedanken versunken ist, ...
... geht man die Straße lang und denkt sich, hmm die Steinmauer hat eine coole Specular Map und die Normal Map lässt alles so plastisch wirken.
... schmeißt man das Spiel an und bewegt sich in einem Level und sagt sich, tzz ist das Brushwork für den Arsch.
... schaut man in den Himmel und denkt, wow die Skybox ist genau mein Fall.
... sitzt man auf einem Balkon und schaut auf den Horizont raus und dann entspringt einem der Gedanke, die 3D Skybox wurde aber mit Liebe zum Detail erstellt.
... geht man die Einkaufsstraße entlang und überlegt, ob hier nicht doch zu viel Models platziert worden sind, das hält doch kein Rechner aus.
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Ein Leveldesigner hat es im Leben nicht einfach. Da gewöhnt man sich einmal an die Engine und schon gibt es ein Update und alles hat sich geändert. Der Editor zeigt neue Features auf und nichts ist mehr da wo es eigentlich sein sollte.
Fast sein ganzes Leben sucht ein Leveldesigner immer wieder nach Lösungen, er sucht nach Informationen zu den Erneuerungen. Kein Forum und keine Seite bleibt unbewacht und jungfräulich. Die Datenbank wird mit Beiträgen, Informationen und Suchqueries bombadiert, bis die richtigen Datensätze ausgespuckt worden sind.
Ein Leveldesigner hat es nicht nur nicht leicht im Leben - nein - sondern auch schwer. Da benötigt er eine Textur oder ein Model und woher bekommt man den Content? Der Modeler oder der Texturartist ist offline und niemand erreichbar, keiner Online, aber dabei hatte er doch vor die Nacht durchzumachen. Vorsorglich hatte er einige Energydrinks und viel Kaffee für die lange Nacht bereitgestellt, waren die Vorbereitungen umsonst?
Was macht in dieser Situation ein Leveldesigner? Richtig! Er bringt sich alles andere auch noch bei. Ein Leveldesigner ist lernfähig, es macht ihm nichts aus, ein neues Programm zu lernen, Texturen und Models zu erstellen, er arbeitet lieber länger und alleine, aber dafür weiß er auch haargenau was gemacht wurde.
Wenn er versucht, sich Fähigkeiten wie Texturing selber beizubringen, treten immer komplexere verstricktere Probleme auf. Wieso kann ich die Textur nicht standardmäßig als jpg abspeichern? Nein, das wäre viel zu einfach! Er muss es zuerst ins tga Format umwandeln, damit es von dort aus ins vft Format kann und damit erst keine Langeweile aufkommt, darf man dazu noch eine zusätzliche Datei erstellen, die die Eigenschaften der Textur beinhaltet. Ah, er hat es geschaft! Aber nanu? Wieso ist die Textur so verpixelt? Neuer Versuch! Meistens werden 20 bis 30 Versuche für das erste Werk benötigt, bis der Workflow stimmt, sowas schreckt keinen Leveldesigner ab.
Und da ein Leveldesgner neues Wissen erobert hat, berichtet er das entweder der ganzen Community oder behält es als Geheimnis und nimmt es mit ins Grab, denn manche Informationen sind so wertvoll, die möchte man mit keinem teilen, denn groß ist die Konkurrenz, die in der weiten Welt schlummert.
Ein Jeder nennt sich Leveldesigner oder Mapper, aber ab wann kann man, oder ab wann darf man solch einen Titel tragen?
Genau ab dem Zeitpunkt an dem man denkt, wow, der Himmel ist der perfekte Sky für mein Level.
von nZero
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