Danke meine Leser für das konstruktive Feedback beim letzten mal.
Bitte rechnet in diesem Kapitel nicht mit ungaublichen Actionszenen oder ähnlichem.
Es ist das Ende.
Und es ist kurz. Aber bündig.
Und es ist noch nicht das Ende von meinen Geschichten.
Im Anhang gibt es die gesamte Black Mesa - Reihe als PDF mit schönem Deckblatt
Aber egal, hier das letzte Kapitel.
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DAS ANGEBOT
Es war schwarz.
Schwärzer als schwarz.
Eine Dunkelheit die einem sagte, dass einmal Licht an ihrer Stelle gewesen war. Nur war das Licht dann sehr schnell geflohen und bis jetzt nie mehr wiedergekommen.
Gordon öffnete die Augen.
Er wunderte sich, dass er noch lebte.
Oder war er tot? War das hier das Jenseits?
Ganz schön langweilig bei so einem Tod.
Er war auf einem fernen Planeten vor einem riesigen Außerirdischen geflohen und hatten den Kampf schließlich sogar gewonnen.
Und gleichzeitig verloren, ja.
Aber das hatte Format.
Also sollte das Jenseits auch etwas mehr zu bieten haben als nur endloses Schweigen und tief schwarze Nacht.
Fand er.
Als hätte das Nichts seine Gedanken gelesen, setzte es sich plötzlich in Bewegung.
Noch immer war alles dunkel, doch Gordon spürte Fliehkräfte auf ihn einwirken, als säße er in einem anfahrenden Zug.
Ein Stern erschien in der Ferne, kam schnell näher und zog rechts an Gordon vorbei.
Ein weiterer folgte seinem Beispiel, nur dieses Mal verschwand er links von Gordon in der Dunkelheit.
Dann folgte ein Dritter, dann ein Vierter, und schließlich hunderte hunderte von weißen Lichtpunkten die schnell zu allen Seiten von Gordon dahin zogen.
Gordon wunderte sich über dieses ungewöhnliche und doch schöne Schauspiel.
Und dann begriff er.
Er flog durch das Weltall.
Aber nicht einfach so.
Um ihn herum erschienen blasse Konturen von Verstrebungen aus Aluminium und roten Ledersitzen, hintereinander aufgereiht wie ein einem Bus.
Oder einer Schwebebahn.
Gordon stand in einer Gondel aus dem Transitsystem von Black Mesa.
Beinahe hätte er angefangen zu lachen.
Verlor er jetzt den Verstand? Bildete er sich alles nur ein?
Dann erschrak er fürchterlich als er bemerkte, dass er nicht alleine in der Gondel war.
Vor ihm stand eine Person die Gordon schon mehrmals gesehen hatte.
Der Mann war ungefähr so groß wie er, hatte kurze schwarze Haare und trug einen blauen Anzug mit roter Krawatte über dem weißen Hemd.
In der Hand hielt er einen Aktenkoffer.
Im nächsten Moment war es als fuhren sie aus einem Tunnel hinaus ins Freie und Sonnen, Planeten und leuchtende Gasnebel stießen zu den Sternen, die immernoch an der Gondel vorbei sausten, hinzu.
Der Mann sah Gordon an und lächelte.
„Gordon Freeman in voller Größe. Oder sagen wir besser in Schutzanzug.“, sagte der Mann mit einer tiefen, geheimnisvollen Stimme die nicht zu wissen schien, wie man Silben betonte. Oder eher wie man sie richtig betonte.
Gordon blickte an sich herab und stellte mit Erstaunen fest, dass das Loch in seinem Anzug verschwunden war. Alles glänzte matt orange und Kratzer frei.
Der Mann fuhr fort.
„Ich habe mir die Freiheit genommen ihnen ihre Waffen abzunehmen. Was den Anzug anbetrifft, ich glaube, den können sie, nach allem was sie durchgemacht haben, behalten. Ziemlich hartes Stück Arbeit, dass sie da geleistet haben. Ich bin beeindruckt.“
Der Mann sah zu Seite und fegte sich unsichtbaren Staub von seiner Schulter.
„Und das ist auch der Grund warum ich hier bin, Mr. Freeman. Ich habe meinen...“, er räusperte sich, „...'Arbeitgebern' ihre Dienste empfohlen und, nun ja. Ich hätte da ein Angebot für sie.“
Gordon war zu paralysiert vom Geschehen, dass er keinen gescheiten Satz zusammen bekam.
„Sicher eines, dass ich nicht abschlagen kann.“, murmelte er nur.
Sein Gegenüber legte den Aktenkoffer auf einen Sitz, lies die Verschlüsse hoch schnellen und entnahm dem Koffer mehrere aneinander geheftete Papiere.
„Das sie über ein fantastisches Potential verfügen steht außer Zweifel,“ fuhr der Mann in seinem Monolog fort.
„Es handelt sich hierbei um eine Art Jobangebot. Ich und meine Vorgesetzten entscheiden darüber, wann sie in Aktion treten und für wie lange. Die Zeit dazwischen wird wie im Fluge vergehen, als würden sie schlafen. Eine Art Trance. Es ist nur so, dass sie...in Zukunft gebraucht werden und sie sind nun mal der richtige Mann dafür.“
„Und was passiert wenn ich ablehne?“, unterbrach ihn Gordon.
„Nun ja, dann kommen sie zurück an die Oberfläche, auf die Erde. Wenn sie dort wären würden sie sich wünschen wieder hier zu sein, glauben sie mir. Es wäre ein aussichtsloser Kampf. Das wäre eine ziemlich herbe Enttäuschung nach allem was sie überlebt haben.“
„Sie wissen was auf der Erde passiert ist?“
„Genug um sie davor bewahren zu wollen. Ich weiß was mit der Menschheit geschehen wird, und ich weiß, dass sie das Potential haben sie zu retten. Doch dazu benötigen sie unsere Hilfe.“
Der Mann streckte Gordon den Vertrag entgegen, zusammen mit einem Kugelschreiber.
„Sie sind doch immer schon ein Entschlussfreudiger Mensch gewesen, also dürften sie meiner Meinung nach keine Probleme haben zu entscheiden was sie tun möchten.“
Gordon sah auf den Vertrag. Es waren mindestens vierzig Blätter, alle voller Buchstaben und Zahlen. Er überflog einige Seiten und schnappte Wörter auf wie „Combine“, „Krieg“, und „Freiheit“. Unter einem Stempel mit dem Logo von Black Mesa war eine gepünktelte Linie die nach Ausfüllung schrie.
Er überdachte die Alternative. Sie war wenig reizvoll, und wie lange er auf der Erde überleben würde war auch fragwürdig. Ohne Waffen.
Wenn das alles wirklich war, so waren beide Möglichkeiten gleich bescheuert. Entweder auf der Erde von Aliens getötet zu werden oder einen Arbeitsvertrag von einem unbekannten Mann einer fragwürdigen Firma anzunehmen der ihm wer weiß was bescherte.
Und wenn das alles wirklich nur Einbildung war, dann konnte er nichts falsch machen.
In seinem Inneren hatte er die Entscheidung bereits getroffen. Er tat nur das beste um seinem Gewissen einzureden, dass es die richtige Entscheidung war.
Nachdem er das geschafft hatte nahm er den Stift in seine Hand und schrieb „Dr. Gordon Freeman“ auf die gepünktelte Linie.
Dann gab er dem Mann den Vertrag zurück.
In dessen Gesicht spiegelte sich wohlwollendes Lächeln, gemischt mit der Gewissheit, dass er vorraus gesehen hatte, dass Gordon akzeptieren würde.
Er verstaute den Vertrag, schloss den Aktenkoffer und rückte seine Krawatte zurecht, so wie Gordon ihn in Black Mesa gesehen hatte.
„Eine kluge Entscheidung, Mr. Freeman.“ sagte er.
Dann erloschen die Sonnen im Weltall, die Planeten verblassten und die Sterne verloren sich wieder in Dunkelheit.
Es wurde wieder schwarz. Abgesehen von einem Lichtstrahl, ausgehend von der Ausgangstür der Gondel, der den Mann von der Seite beleuchtete und noch geheimnisvoller aussehen ließ.
Er lief auf den erleuchteten Ausgang zu und drehte sich kurz bevor er die Tür erreichte noch einmal zu Gordon um.
„Wir sehen uns dann oben.“
Mit diesen Worten verließ er die Gondel und die Tür schloss sich hinter ihm.
Knallend rasteten die Scharniere ein und der letzte Rest Licht verschwand um Gordon herum.
Er fühlte sich plötzlich schrecklich müde.
Er fühlte sich, als müsse er viele Jahre schlafen um die Geschehnisse dieses unglaublichen Tages zu verdauen.
Dann fühlte er gar nichts mehr.
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Ich hoffe es ist sinnmäßig passend.
Hab mir echt Mühe gegeben
Der Nächste Teil wird folgendes erzählen:
Wie Alyx, Judith und Eli nach Black Mesa East gekommen sind.
Wie die Zitadelle auf die Erde kam und City 17 entstand.
Warum Colonel Cubbage Odessa Eli Vance gut kennt und sich schämt ihn in HL2 nicht selbst retten zu können.
Und was Odessa so alles erlebt hat.
Und warum Alys und Judith sich nicht abkönnen
und wie die Portalstürme Anfingen
Und in wiefern BlackMesa uns ApertureScience Konkurrieren
aber ich will nicht vorgreifen