Ich melde mich zurück aus meiner Abwesenheit mit einer neuen Idee für eine Geschichte. Mit einigen Freunden aus meiner alten Klasse haben wir eine große Fantasy-Welt erfunden, voll mit kuriosen Wundern und erklärungsbedürftigen Daseinsformen.
Jeder von uns 3 schreibern denkt sich einen Helden aus und eine Geschichte für ihn. Und schließlich werden sich die 3 Helden Treffen um die größte Katastrophe, ja praktsich die Apokalypse der Welt zu verhindern.
Aber ich will nicht vorgreifen.
Also, hier mein Anfang:
==========================================
PROLOG
Eine Möwe kreischte, doch ihr Schrei wurde von niemandem gehört. Der dichte Nebel dämpfte jedes Geräusch wie Watte, und so ritt fast lautlos ein Zweimaster über die Wellen. Fast lautlos, denn natürlich hörte man aus der Nähe, wie seichte Wellen gegen die Schiffswand schlugen, und wie das Holz des Schiffes rhythmisch knarzte. Doch wenn man genau hinhörte konnte man neben all den vertrauten Geräuschen ein leises Summen von irgendwoher ausmachen. Ein Summen mit der Melodie eines sehr alten Seemannsliedes.
Der feuchte Nebel kondensierte an den Segeln, und auch auf den Planken und an den Masten hatte sich eine schimmernde Schicht aus kondensiertem Wasser gebildet.
Jemand trat an einen der beiden baumdicken Masten, hob seinen Arm und strich vorsichtig mit dem Finger über das Holz.
„Das ist kein normaler Nebel“, brummte der Mann, „normaler Nebel ist nicht so...zäh.“
„In der Tat min Jung. Diesor Nejbel ist Unheijlvoll.“
Der Mann erschrak. Er hatte eigentlich nicht mit einer Antwort gerechnet.
Gedämpft drang eine Stimme vom Heck des Schiffes zu ihm, und sie wurde begleitet von einem kräftigen Seemännischen Akzent, den man nur bekommen konnte, wenn man praktisch auf See geboren war.
„Vor vielen Johren,“ begann die Stimme aus der Ferne und schlug dabei einen düsteren Ton an, „ist den Alchemisten auf der fernen Insel Aurum ein Unfoll passiet. Oin sääähr slimmer Unfoll. Soitdem jeistert diese Nejbelwolke über unsere Meere. Aber sie bewecht sich nich durch Wind oder sowas. Sie bewecht sich von olloine. Wie 'n lebendiges Wesen. Eine echte Jefahr für die Seefohrt, des konnste mir glauben. Säähr jefehrlich.“
Als wollte der Nebel die weisen Seemannsworte noch unterstreichen, wehte dem Mann am Mast in dem Moment eine besonders dicke Nebelschwade entgegen.
Darauf hin schüttelte sich die Gestalt kurz, als wollte sie die Beklemmung der düsteren Szenerie loswerden, und schritt über das Deck in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Bei jedem Schritt vernahm man neben des Klackens der schweren schwarzen Stiefel auf ein nasses Schmatzen, wenn sich die Sohlen wieder vom Feuchten Holz lösten.
Am Heck lehnte ein alter Mann am Steuerrad. Er war in gelbes Ölzeug gehüllt, oder eher „jelbes Ölzeuch“, wie er es ausgedrückt hätte. Auch der weiße Vollbart und die Falten im Gesicht ließen jeden wissen, dass es sich bei diesem Mann um einen echten Seebären hielt.
Aus dem Nebel trat zu ihm ein großer, schlanker Mann, der sich seinen Finger an seinem schwarzen Mantel abwischte.
„Hallo Igor,“ sagte der Mann, „wusste garnicht, dass du hier bist.“
„Tjoar,“ antwortete der Seemann, „ich tu nur meine Pflicht, Jadress. Hoffentlich stoussen wir nich mit nem andren Schiff zusammn. Der verdammte Nejbel...“
Der Mann, der auf den Namen Jadress hörte, sah über das Schiff hinweg um etwas in der Ferne auszumachen, dass er erwartete. Doch noch nicht einmal das halbe Schiff war sichtbar, den Rest verhüllte der Nebel.
Wellen platschten gegen Holz, und letzteres knarzte regelmäßig.
Igor summte wieder die Melodie des alten Seemannsliedes.
So schipperte das Schiff einige Minuten lang dahin.
„Was ist das für ein Lied?“, fragte Jadress, nachdem er sich genug an der Szenerie delektiert hatte, die auf eine gewisse Weise doch auch Schönheit besaß.
„Dieses Lied ist das erste Seejmannslied, dass je jesungen wurde. Piroten haben es erfunden. Aber jeder ehrenhafte Seeman, selbst die, die die Piroten zutiefst verachten, kennt es und schätzt es. Die Melodie is bekannt, doch nur wenije kennen auch den Text.“
„Kennst du ihn?“, fragte Jadress, der an Legenden, Mythen und alten Geschichten immer sehr interessiert war.
„Ja.“, antwortete Igor und starrte auf das Steuerrad, „aber ich werd ihn dir nicht vorsingen. Man sagt es bringe einem im wohrsten Sinne des Wortes Mast und Schotbruch. Aber es geht in ihm um einen Piroten, dessen grouße Liebe sich im Meer das Leben nohm. Und sou fährt er hinaus und entflammt sein Schiff, bis er auf den Meeresgrund versinkt um für immer mit ihr vereint zu sein. Soviel kann ich dir verroooten.“
Jadress lehnte an der Reeling und starrte in die Wellen. Im Schaum glaubte er Gesichter erkennen zu können, die ihn anstarrten und kurz darauf verschwanden. Waren das die Gesichter von denen, die auf See ihr Ende gefunden hatten? Ihm schauderte.
„So, das woren jetzt aber jenug Gruselgeschichten für heute.“, meinte Igor mit nun etwas fröhlicherer Stimme. Er zog eine gestopfte Pfeife aus einer Tasche, steckte sie mit ein paar Streichhölzern an und begann zu Paffen. Nun war das Bild des perfekten Seemanns komplett.
„Leg dich hin Jadress. Versuch zu schlafen. Wenn du aufwochst sind wir da.“
Etwas pochte über ihnen.
Dann quäkte etwas gequält.
Und plötzlich prallte eine Möwe von oben aus den Nebelschwaden auf das Deck.
Sie rappelte sich auf, sah Igor verwirrt an und flog dann im Slalom vom Deck.
Der Nebel verschluckte sie wie Watte.
Jadress tat es der Möwe gleich und sah Igor von der Reeling aus verwirrt an.
„Was war das denn?“, fragte er.
Igor lachte.
„Sie muss wohl bei dem dichten Nejbel gegen das Sejgel geflogen sein. Passiert nich selten min Jung. Und nu leg dich hin.“
Jadress folgte Igors Rat und verschwand im Nebel.
In etwas weiterer Entfernung kreischte eine Möwe im Nebel.
Und wenn man genau hin hörte dann klang es etwas verwirrt.
=======================================================
Bitte gnädigst um Feedback.
Ach ja und nebenbei, die Halflife Story ist nicht tot es ist wie bei Episode 3, ich machs noch, aber ich hab nix vorzuzeigen